Zero Project Unternehmensdialog

Für UnternehmenErfolgreiche Beschäftigung

Der Live-Mitschnitt des inklusiven Mittsommernacht-ThinkTanks ist online.

Mit Wille und Mut neue Wege im Recruiting beschreiten 

Caritas OÖ, Business Upper Austria, Essl Foundation und Betriebsservice luden zum diesjährigen Zero Project Unternehmensdialog zu IKEA in Haid. In einem außergewöhnlichen Ambiente und bei einem fantastischen, internationalen Buffet erfuhren die Besucher*innen von den Impulsgeber*innen Spannendes aus der Praxis der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. 

Der heurige exklusive Unternehmensdialog für inklusive Köpfe stand ganz im Zeichen, neue und kreative Wege im Personalrecruiting kennenzulernen. Menschen mit Behinderung haben unterschiedliche Potentiale – so wie alle anderen Menschen auch. Es braucht neue Denkansätze und geeignete Arbeitsabläufe. 

Gewinn für alle

Direkt von der Para-Schwimm-Weltmeisterschaft ging es für Andreas Onea zur Moderation des Zero Project Unternehmensdialoges, wo er meinte:

Was der Sport zeigt, gilt auch für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt. Menschen mit Behinderung können wahnsinnige Dinge leisten, wenn Barrieren aus dem Weg geräumt werden und man ihnen die Möglichkeit gibt.

Es brauche den Einsatz von mutigen und kreativen Menschen, damit Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt als wertvolle Arbeitskräfte inkludiert werden können!  
 
Diverse Teams mit Erfolgsgarantie 

Nicole Steger, bei IKEA für Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion verantwortlich, hat schon längst die wirtschaftliche Relevanz erkannt, die es dem Unternehmen bringt, Menschen mit Beeinträchtigung zu beschäftigen: Bei IKEA setze man seit längerem auf Diversität in den Teams. Dadurch erhöhten sich Kreativität und Effizienz um ein Vielfaches. IKEA beschäftige mittlerweile Menschen mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen. „Man muss einfach genau hinschauen, was gebraucht wird“, erklärte Nicole Steger.  

Begleitet wurde das Unternehmen dabei vom Betriebsservice. „Wir konzentrieren uns auf die Stärken der Menschen,“ sagte Claus Jungkunz, denn „wenn es gelingt beim Recruiting und Stellendesign neue Wege zu gehen, können bisher ungenutzte Zielgruppen angesprochen werden.“ 

Mit Offenheit und Transparenz in die Zielgerade 
 
Alle Vortragenden, ob von DM, Denn’s Bio Markt, Meritas oder IKEA waren sich einig, dass die Entscheidung, Menschen mit Behinderung im Unternehmen zu beschäftigen, eine wichtige und richtige sei. Es helfe, über den Tellerrand zu blicken, Strukturen zu hinterfragen und Arbeitsabläufe neu zu definieren. Es brauche Offenheit und Transparenz und natürlich Mut. Viele Best Practice Beispiele zeugten vom Erfolg. Partner wie die Caritas OÖ oder das Betriebsservice stünden dabei mit Expertise, Know-how und Ausbildungsprojekten zur Seite.  

Potentiale mit Überraschungseffekt  

Barbara Rittberger, Mitarbeiterin der Caritas OÖ, sorgte mit einem mitgebrachten Gehörschutz bei zwei Teilnehmer*innen (darunter Martin Essl) für ein besonders Erlebnis. „Ich musste mich extrem konzentrieren und hab meinen eigenen Herzschlag gehört“, schilderte Renate Bauer vom AMS ihre Eindrücke. Dabei waren die beiden Proband*innen nur kurze Zeit der Gehörlosigkeit ausgesetzt. Barbara Rittberger wollte damit demonstrieren, welchen Bedingungen hörbeeinträchtigte Menschen ausgesetzt sind.  

Der gute Wille zählt 

Nathalie Danner vom Denn’s Bio Markt beschäftigt mehr als 15 Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigungen. Sie stellt auch eine hohe Motivation bei den Mitarbeiter*innen fest. Diese werden in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt. Je nach Fähigkeit, so wie alle anderen auch. Was zähle, sei der gute Wille auf beiden Seiten. 

Ich sehe die Behinderung nicht mehr 

Melanie Hofinger von MERITAS beschäftigt 12 Lehrlinge mit Beeinträchtigungen. Ihr falle es gar nicht mehr auf, wer mit oder ohne Beeinträchtigung ist, so sehr lebe sie Inklusion bereits. Für sie sei es Teil der Unternehmenskultur.  
Für Selina Neubauer, ein Lehrling mit Hörbeeinträchtigung bei MERITAS, ist das gute Arbeitsklima wichtig, der respektvolle Umgang und dass Lösungen bei Problemen gefunden werden.  

Es sei ein großartiges Geben und Nehmen, meinte Melanie Hofinger. Ihrer Meinung nach seien die Barrieren im Kopf die hinderlichsten. “Vorurteile und Unwissenheit verstellen die Sicht auf ein großartiges Potential. Es braucht einfach ein gutes Konzept, ein Miteinander und ein Füreinander da--Sein. Der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit den Mitarbeiter*innen“ ist sie sich sicher.  

Der Mensch im Mittelpunkt 

Seit 10 Jahren gelingt bei dm die Inklusion von Menschen mit Behinderung; Der Mensch steht hier im Mittelpunkt.  

Eine große Herausforderung sieht Marco Glockner von dm darin, die unmittelbaren Kolleg*innen und Vorgesetzten zu überzeugen, sie zu sensibilisieren und aufzufordern, einfach ins Tun zu kommen sowie Erfahrungen auszutauschen. „Da geht es weniger um Barrieren, viel mehr darum, wie die unmittelbare Kommunikation funktioniert. Wie verständige ich mich mit dem gehörlosen Kollegen?“ Dabei seien es hier wirklich ganz einfache Tipps: Zettel und Stift, Körperkontakt, Gesten mit den Händen und mehr.  

Das Betriebsservice hat DM nach dem Motto „barrierefrei im Kopf“ dabei unterstützt, Arbeitsplätze zu designen und Menschen mit Behinderung in die Teams zu integrieren. 

Zusammen ist man weniger allein – Holen Sie sich Unterstützung! 

Edgar Grazer von der Caritas OÖ und Claus Jungkunz vom Betriebsservice unterstützen Unternehmen dabei, die richtigen Schritte zu gehen. Sie servicieren mit Know-how und Praxiserfahrungen. Die Caritas OÖ hat viele Projekte, um Menschen mit Behinderung – oftmals mit Lernschwierigkeiten – für den Arbeitsmarkt fit zu machen. Gemeinsam können so „neue Wege“ gefunden und beschritten werden.  

Das Betriebsservice bietet einen Potenzialgruppencheck, mit dem ein Betrieb mit 10 kurzen Fragen ermitteln kann, wo er beim Thema Inklusion steht und welche Potenziale es gibt. Vertiefende Beratungstermine können online gebucht werden.

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