Inklusion verbindet zwei Welten – Integrative Beschäftigung und den ersten Arbeitsmarkt

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„Es gibt Leute, die wollen, aber es gibt kein Angebot.“

Philipp Stieglitz, Leiter der Lebenshilfe Werkstätte Kreativum und des Kreativum Kunsthaus, begleitet in Zusammenarbeit mit dem Betriebsservice OÖ das Unternehmen Primark beim Aufbau eines Angebots für Integrative Beschäftigung.

Zehn Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung arbeiten dort in den verschiedensten Bereichen. Stieglitz teilt bei einem Besuch im Kunsthaus seine Erfahrungen mit Integrativer Beschäftigung, die für ihn ein erster Schritt ist, um zwei Welten einander näher zu bringen. Die Lebensrealität der Menschen mit Behinderung und den ersten Arbeitsmarkt.  

In der Werkstätte Kreativum betätigen sich mehr als 30 Künstler:innen mit intellektueller Beeinträchtigung. Einige haben Interesse und das Potenzial in einem bestimmten Ausmaß und bei geeigneten Voraussetzungen des Unternehmens am ersten Arbeitsmarkt tätig zu sein. Das Land Oberösterreich bietet dafür das Format der Integrativen Beschäftigung an. Dazu braucht es Unternehmen, die dieses Angebot implementieren und damit eine neue Form der Beschäftigung aufbauen und entwickeln wollen. Derzeit gibt es allerdings mehr Interessent:innen mit Behinderung als Arbeitsmöglichkeiten. 

Das Konzept der Integrativen Beschäftigung sieht vor, dass Menschen mit Behinderung von Betreuungspersonen am Arbeitsplatz begleitet werden. Sie unterstützen bei der Organisation und Integration im Unternehmen. Für die bestehende Belegschaft sind es oft die ersten Kontakte mit Menschen mit Behinderung. „Das muss erst mal verdaut werden. Wir kennen die soziale Norm, in Werkstätten gibt es jedoch eine größere Bandbreite“ berichtet Stieglitz. Anfangs hörte er bei Kolleg:innen bei Primark die Befürchtung, dass der eigene Job nun unsicher wird. Man merke jedoch eine Entwicklung je länger die Zusammenarbeit andauert. 

Für Philipp Stieglitz ist das Ziel der Integrativen Beschäftigung zuerst die Teilhabe in der Gesellschaft zu erwirken. Als zweiten Schritt braucht es dann noch andere Strukturen, die es Menschen mit Behinderung ermöglicht sich eine individuelle Selbstständigkeit zu erwirtschaften.  

„Cool, dass es sich Primark zugetraut hat, eine Integrative Beschäftigung zu machen. Das ist herausfordernd. Es ist mutig, es gehört viel dazu.“ resümiert er. 

 

Ausblick: 

Bei Primark hat sich aus der Integrativen Beschäftigung nun ein Dienstverhältnis entwickelt. Näheres dazu in unserem nächsten Blogbeitrag.