Mit der Veranstaltung wurden die Kompetenz und Erfahrung zu Inklusion am ersten Arbeitsmarkt gebündelt, um wirkungsvolle Angebote für Betriebe und Menschen mit Behinderung zur Verfügung stellen zu können.
Inklusion² - gemeinsam mehr erreichen
Wieso Inklusion jetzt angehen? Das sagen die Arbeitsmarktdaten:
Die Arbeitsmarktdaten, präsentiert durch den stellvertretenden Landesstellenleiter des Sozialministeriumservice Mag. Jürgen Bockmüller, sind eindeutig:
Derzeit herrscht ein klassischer Arbeitnehmerinnenmarkt in Oberösterreich. Das bedeutet, es gibt ein höheres Stellenangebot als Arbeitssuchende. Oberösterreich sticht dabei besonders als Fachkräfteland im nationalen Vergleich mit einem Stellenandrang von 0,68 hervor. Während die Arbeitslosigkeit von Menschen ohne gesundheitliche Einschränkungen im März 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 5,7% leicht stieg, fiel die Arbeitslosigkeit bei Menschen mit Behinderungen um 9,5%.
Inklusion im Betrieb zeigt Wirkung und die oberösterreichischen TOP-Unternehmen sehen das Potenzial in der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung, was sich in der Arbeitsmarktdaten niederschlägt. Das derzeitige Potenzial bei Menschen mit Behinderung liegt bei 890 arbeitssuchenden Menschen mit Behinderung in OÖ in der Begleitung der NEBA Arbeitsassistenz (März 2023). Das größte Potenzial gibt es dabei in den Bezirken Linz Stadt + Land (221), Vöcklabruck (114) und Braunau (79), sowie bei Jugendlichen auf Lehrstellensuche.
Wie stehen Unternehmen zum Thema Inklusion?
Spannende Einblicke erhielten wir von Jürgen Marcus Krennbauer (ELMET Elastomere Produktions- und Dienstleistungs GmbH), Maria Pichlbauer (Pflaum und Söhne), Christian Klement (epunkt), Aleksandra König (A.T.U AUTO-TEILE-UNGER GMBH & CO. KG) und Melissa Schweighofer (Primark).
Durch den bestehenden Arbeitnehmer:innenmarkt findet ein Wandel im Denken der Unternehmer:innen statt. Vorherrschende Zukunftsthemen sind neben der Inklusion von Menschen mit Behinderung Fragestellungen zur Generation Z, zu Migration sowie zur Beschäftigung von älteren Personen. Die folgenden Aussagen bildeten den Grundtenor in der Runde:
“Es ist Zeit die Person und ihre Fähigkeiten in den Vordergrund zu stellen. Dazu braucht es Mut, Dinge auszuprobieren.”
“Die Inklusion im Betrieb muss einfach gestartet werden. Nicht Top Down - Mitarbeiter:innen müssen bei der Entscheidung miteinbezogen werden.”
“Inklusion ist ein nachhaltiger Prozess, aber er braucht Zeit.”
Was benötigen Unternehmen, um Inklusion voranzutreiben und welche Lösungen können von Betriebsservice und Arbeitsassistenz zur Verfügung gestellt werden?
Das Betriebsservice unterstützt in Kooperation mit der Arbeitsassistenz Betriebe in allen Fragestellungen zu Inklusion. Bei der Veranstaltung wurden zwei neue Angebote vorgestellt. Sensibilisierungs-Workshops (access|tours) unterstützen beim #onboarding, indem Teams auf die Behinderungsform von neuen Mitarbeiter:innen vorbereitet werden. Neu ist auch ein 1,5-stündiges Format einer Informationsveranstaltung für Führungskräfte zum Thema “Psychische Belastung im Unternehmen”.
Beim Thema #recruiting werden innovative Formate wie meet&match angewendet. Dadurch wird der Zugang zum kompletten Arbeitskräftemarkt von Menschen mit Behinderung in Oberösterreich ermöglicht.
Eines ist gewiss, damit Inklusion gelingt, benötigt es Kooperation aller Beteiligten sowie Optimismus, Mut und Geduld.