Das neue Musiktheater – ein offener Ort für alle

Was Unternehmen vom neuen Musiktheater in Linz lernen können?

Das „Theater am Volksgarten“ hat den Anspruch ein Theater für alle zu sein. Kunst und Kultur – baulich, musikalisch und szenisch - sollen Inspiration sein für’s Leben. Ein Ort, der einen offenen Zugang und Begegnung ermöglicht für Menschen, so verschieden sie auch sein mögen: Ältere, Junge, Frauen, Männer, Menschen mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen oder Sinnesbeeinträchtigungen.



Daher ist das Thema der Barrierefreiheit im neuen Musiktheater am Volksgarten ein Prioritäres. Bereits am Beginn der Planungen wurde eine Arbeitsgruppe „Barrierefreies Musiktheater“ installiert, die den Bau in der Planung und Ausführung beratend bis ins Detail begleitete. Ziel der Planungsgruppe war die barrierefreie Zugänglichkeit und Nutzbarkeit des Musiktheaters am Volksgarten für alle Menschen im Sinne des „Design for all“. LAbg. a. D. Gunther Trübswasser, der selbst Rollstuhlfahrer ist, war dabei ein wichtiger Impulsgeber. Im derzeit laufenden Betrieb werden nun viele Anregungen und Rückmeldungen der NutzerInnen aufgenommen und die Barrierefreiheit kontinuierliche weiter entwickelt. So entsteht das offene Musiktheater für alle durch einen Prozess des aufeinander Zugehens, Hörens und Ernstnehmens.

Barrierefreiheit bezieht sich natürlich nicht nur auf das Gebäude selbst, sondern auch auf das Umfeld. Dazu gehören die Erreichbarkeit, entsprechende Informationssysteme bis hin zur Einschulung der MitarbeiterInnen des Hauses. Diese vielen Maßnahmen kommen allen BesucherInnen zugute und tragen zu einem attraktiven Angebot sowie guter Servicequalität für alle bei.



„Natürlich gibt es bei solch einem komplexen Projekt auch Details, die noch zu optimieren sind. Jedoch ist es durch die grundlegende Strategie der Barrierefreiheit und der Ausrichtung ein Haus für alle zu sein gelungen, ein Entwicklung zu schaffen, bei der das Team an der weiteren Verbesserung der Servicequalität und der Berücksichtigung unterschiedlicher Bedürfnisse sehr engagiert arbeitet “, so Gunther Trübswasser.



Ein besonderes Highlight auf baulicher Ebene ist der Eingangsbereich am Volksgarten. Der schräge Vorplatz ist eine tolle Begegnungszone, die einen vielfältigen und offenen Zugang ermöglicht – von Stufen über eine Rampe bis hin zur stufenlosen Befahrbarkeit. Die oftmals formulierte Aussage „Es kommen ja eh keine Behinderten hin“ wurde seit Eröffnung des Musiktheaters eindrucksvoll widerlegt. Denn allein in den ersten 14 Tagen nach Eröffnung des Hauses sind mehr mobilitätseingeschränkte BesucherInnen ins Musiktheater gekommen, als in der gesamten Spielzeit 2011/2012 am alten Standort an der Promenade!


Das Musiktheater, das ja selbst auch ein Unternehmen ist, zeigt, dass Offenheit auf baulicher, inhaltlicher und begegnender Ebene wesentliche Erfolgsfaktoren für die Zukunft unserer Gesellschaft und des Betriebs sind. Dazu sind serviceorientierte Angebote und Lösungen für spezielle Zielgruppen wie z.B. Menschen mit Behinderungen, nötig. Denn dies sind Zielgruppen, die immer bedeutender werden!



Zusammenfassend sind es folgende Faktoren, um Barrierefreiheit erfolgreich umzusetzen:

  • Funktionalität und Ästhetik stehen nicht im Widerspruch, sondern  verbinden sich durch außergewöhnliches Design zu einem wirklichen Mehrwert für vielfältige Zielgruppen.
  • Die Gestaltung von Produkten und Services sowie die Vertriebsstrukturen und Marketingaktivitäten berücksichtigen die  Kundinnen-/Kundengruppen ältere Personen und Menschen mit Behinderungen durch passende Kommunikationsformen, übersichtliche Informationsaufbereitung, verständliche Sprache sowie Leitsysteme, die Orientierung bieten.
  • Eine aktive und positive Einbindung der NutzerInnen trägt zu einer kontinuierlichen Weiterverbesserung bei. Nutzen Sie diese Wechselwirkung mit dieser immer bedeutender werdenden Kundinnen-/Kundengruppe, um Ihr Angebot kontinuierlich zu verbessern.

Wir vom Betriebsservice für Arbeit & Behinderung unterstützen Sie bei Ihrer barrierefreien Entwicklung!