Dem Fachkräftemangel keine Chance geben

RecruitingErfolgreiche Beschäftigung

Chance² - „Es funktioniert wunderbar!“ Die Anforderungen geeignetes Personal zu finden steigen. Die Ursachen dafür liegen unter anderem beim Fachkräftemangel und der Entwicklung der Altersstruktur in der Gesellschaft und damit auch in Unternehmen.

Erfahrungen aus zahlreichen Betrieben zeigen, dass Menschen mit Behinderungen, richtig eingesetzt, wertvolle LeistungsträgerInnen sein können. Oft bringen sie spezifisches Knowhow, ausgeprägte Talente und frischen Wind in die Teams ein.

Im Rahmen des Angebots Chance² des Betriebsservice und des AMS OÖ werden sowohl Unternehmen wie auch BewerberInnen professionell beraten. Dabei entstehen klassische Win-Win-Konstellationen.

Die Kreuzmayr Maschinenbau GmbH in Wallern (GR) ist spezialisiert auf den Bau und Betrieb von Fruchtsaftherstellungsanlagen, die weltweit exportiert werden. Geschäftsführer Ing. Robert Kreuzmayr wusste zunächst nicht recht, wie er eine behinderte Person in sein 42-Mann-Team integrieren sollte: „In einem Maschinenbaubetrieb ist das nicht so einfach, weil wir auch niemanden fürs Büro brauchten.“ Im Jänner stellte er nach einwöchiger Erprobung im Rahmen von Chance² Johann Scheurecker als Fahrer und für die Lagerverwaltung ein. Der 48-Jährige ist aufgrund einer Sprunggelenksnekrose gehbehindert. „Herr Scheurecker ist für uns der Richtige, da er auch Buchhaltungskenntnisse für die Lagerverwaltung mitbringt.

Beim Büromöbelerzeuger Wiesner Hager in Altheim (BR) fallen pro Woche 80 bis 100 Kubikmeter Verpackungsmaterial an. Seit 10. September 2012 ist Elisabeth Irnesberger (45) für das Recycling zuständig – und sie ist gehörlos. „Wenn ich sie beim Sprechen ansehe, weiß sie was ich sage. Wenn sie etwas braucht, schreibt sie es auf. Wir haben noch nie gravierende Kommunikationsprobleme gehabt“, betont ihr unmittelbarer Vorgesetzter, Robert Höllinger. Am sozialen Leben mit ihren 230 KollegInnen nimmt sie aktiv und selbstverständlich teil. „Frau Irnesberger ist sehr fleißig und ordnungsbewusst“, ergänzt die HR-Verantwortliche Maria Frauscher. „Es funktioniert wunderbar!“

Die BeraterInnen des Betriebsservices unterstützten Unternehmen beim Recruiting durch die Aufnahme des Stellenprofils und die Vorauswahl. Elisabeth Irnesberger wurde bei der Jobsuche vom AMS und der Arbeitsassistenz für Gehörlose und Schwerhörige der Barmherzigen Brüder unterstützt. Über ihren Job bei Wiesner Hager erzählt sie: „Ich bin in der Verpackung tätig und sortiere in Kartonage, Papier, Plastik und Müll. Ich entscheide, welche Teile noch zu verwenden sind. Ich sortiere alles durch und bereite es für das Recycling vor. Ich schaffe die Arbeit selbstständig. Ich weiß, was ich machen muss. Nur wenn sich der Arbeitsablauf spontan verändert, ist es ein bisschen schwierig.“

Auf den Bildern sehen Sie Unternehmensverantwortliche und MitarbeiterInnen mit Behinderungen